Immer mehr Unternehmen beginnen, ihre IT-Strategie kritisch zu hinterfragen, insbesondere wenn es um die Platzierung ihrer Workloads zwischen Cloud und lokalen Rechenzentren geht. Eine aktuelle Barclay´s CIO Umfrage zeigt nun, dass für 83 Prozent der CIOs und IT-Entscheider Cloud-Repatriation—die Rückverlagerung von Workloads aus der Cloud in On-Premises-Infrastrukturen—im kommenden Jahr auf der Agenda steht. Dabei geht es nicht darum, der Cloud grundsätzlich den Rücken zu kehren, sondern vielmehr um eine intelligente und differenzierte Neuausrichtung bei einer hybriden Infrastruktur.
Was treibt den Trend zur Cloud-Repatriation an?
Die Verlagerung von IT-Systemen zurück zu On-Premises-Lösungen ist keinesfalls eine rein theoretische Übung: Laut der Studie aus dem Bericht planen 41 Prozent der Unternehmen bereits, im Jahr 2024 signifikante Mengen ihrer Workloads aus der Public Cloud auf lokale Infrastruktur zurückzuführen. Doch was sind die Gründe für diese überraschende Entwicklung?
Der Hauptgrund liegt den befragten CIOs zufolge in steigenden Kosten. Während Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services, Microsoft Azure oder Google Cloud große Flexibilität, Innovationskraft und nahezu unbegrenzte Skalierung versprechen, stellt sich gerade bei langfristig genutzten Workloads oftmals heraus, dass Cloud-Dienste nicht immer so kostengünstig sind, wie ursprünglich gedacht. Hinzu kommen unerwartet hohe Zusatzgebühren für den Netzwerkverkehr, Storage und weitere Leistungen, deren genaue Abrechnung Unternehmen oft erst nach und nach entdecken.
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Security- und Compliance-Faktoren spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Unternehmen, die sensible Daten verarbeiten oder strenger Regulierung unterliegen, haben Schwierigkeiten, die volle Kontrolle über Compliance und Datenschutz in der Public Cloud sicherzustellen. Die resultierenden Risiken des Datenverlusts oder der regulatorischen Verstöße führen zur kritischen Neubewertung vieler Cloud-Strategien.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die zunehmende Erkenntnis, dass Cloud-Technologien nicht automatisch Vereinfachung bedeuten: Viele Unternehmen beklagen die gestiegene Komplexität in einem reinen Cloud-Modell. Hybride Modelle, die auf eine Kombination von Cloud und On-Premises setzen, erscheinen wieder attraktiver, da sie bessere Kontrolle und individuellere Konfigurierbarkeit erlauben.
Hybride Strategien gewinnen an Bedeutung
Der Trend zur Repatriation darf allerdings nicht als generelle Abkehr von Cloud-Technologien interpretiert werden. Vielmehr deutet er auf eine Diffizilierung und Optimierung der infrastrukturellen Strategien hin. Eine auf hybride Umgebungen fokussierte Infrastruktur ist bereits für viele Unternehmen zur Standard-Option geworden. Der Vorteil liegt in der optimalen Kostenkontrolle und -transparenz sowie in verbesserter Datensouveränität und Compliance. Dabei lassen sich die Vorzüge beider Welten bestmöglich ausschöpfen: lokale Kontrolle, reduzierte Latenzzeiten und niedrige langfristige Kosten einerseits sowie Flexibilität und Innovationskraft der Public-Cloud-Anbieter andererseits.
Auswirkungen auf Unternehmen und IT-Branche
Für Anbieter von Cloud-Diensten ist dieser Trend definitiv eine Warnung und könnte künftig sogar strukturelle Veränderungen im Geschäftsmodell nach sich ziehen. Statt auf grenzenlose Skalierung und massiven Ausbau von Rechenzentren zu setzen, könnten auch Cloud-Anbieter künftig verstärkt auf hybride Angebote oder flexible Angebotsstrukturen setzen, um Unternehmen bei ihren Repatriierungsabsichten entgegenzukommen.
Für Unternehmen selbst bedeutet Cloud-Repatriation eine anspruchsvolle technische Herausforderung, die zugleich langfristiges strategisches Potenzial bietet. CIOs stehen vor der schwierigen Aufgabe, Datenflüsse, Anwendungen und Systemlandkarten genau zu analysieren und die ideale Infrastrukturentscheidung für jeden Workload zu treffen, um die Balance zwischen Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Innovationsfähigkeit zu optimieren. Zugleich müssen IT-Abteilungen neue Kompetenzen erwerben oder ausbauen, um die Komplexität hybrider Infrastrukturen bewältigen zu können.
Green-IT als zusätzlicher Treiber
Überraschenderweise kann die Cloud-Repatriation in Teilen sogar im Kontext der Nachhaltigkeit stehen. Obwohl Public-Cloud-Anbieter stets bemüht sind, ihr Image als besonders umweltfreundlich darzustellen, ist dies aufgrund des hohen Energieverbrauchs mancher Mega-Rechenzentren nicht immer ganz gegeben—insbesondere wenn die Stromversorgung in der betreffenden Region primär aus fossilen Quellen stammt. Lokale Lösungen mit eigener, kontrollierter Infrastruktur können Unternehmen möglicherweise besser Energie-, Wasser- und CO2-Emissionen transparent steuern und so zu ihren Nachhaltigkeitszielen beitragen.
Präzision über pauschale Cloud-Strategien
Der starke Aufwärtstrend bei der Cloud-Repatriation in 2024 zeigt, dass Unternehmen strategische Entscheidungen künftig präziser auf ihre individuellen Bedürfnisse zuschneiden werden, anstatt einer einseitigen „Cloud-Only“-Strategie zu folgen. Das bedeutet nicht, dass die Cloud an Relevanz verliert—ganz im Gegenteil. Unternehmen erkennen jedoch, dass nicht jede Anwendung optimal in der Cloud aufgehoben ist. Statt sich an pauschalen Technologietrends zu orientieren, bedarf es differenzierter, sorgfältiger Abwägungen, bei denen langfristige Kosten, Sicherheitsaspekte und Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden. Dies fordert zwar mehr Aufwand von CIOs und IT-Abteilungen, zahlt sich langfristig jedoch aus.
Cloud-Repatriation wird damit zu einem wichtigen Gradmesser dafür, wie stark IT-Abteilungen nach der ersten Euphorie rund um Cloud-Technologien in eine neue Phase eintreten—eine Phase, in der Pragmatismus, Präzision und Effizienz eine zentrale Rolle spielen.
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