Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will ein kurz vor dem Ende der Amtszeit von Joe Biden eingeführtes Regelwerk zur Kontrolle der Verbreitung von Künstlicher Intelligenz grundlegend ändern oder aufheben. Das sogenannte „Framework for Artificial Intelligence Diffusion“, das am 13. Januar 2025 veröffentlicht wurde, zielt darauf ab, den Zugang zu fortschrittlichen KI-Chips und KI-Modellen für Länder außerhalb einer festgelegten Liste von Verbündeten und Partnern der USA zu beschränken.
Das Biden-Regelwerk war das Ergebnis mehrjähriger Bemühungen, China den Zugang zu hochentwickelten Chips zu erschweren, die dessen militärische Fähigkeiten verbessern könnten, und die US-Vorherrschaft im Bereich der KI zu sichern. Es war der erste Versuch, nicht nur Chips, sondern auch den Zugang zu KI-Modellen zu beschränken. Die Regeln sollten am 15. Mai 2025 in Kraft treten.
Aufteilung der Staaten in verschiedene Kategorien
Kernstück der Regeln war eine Einteilung der Welt in verschiedene Kategorien. Eine erste Kategorie umfasste 18 Länder sowie Taiwan, die als enge Verbündete und Partner gelten und unbegrenzten Zugang zu Chips erhalten sollten. Dazu gehören beispielsweise Australien, Großbritannien, Deutschland, Japan, Südkorea und weitere. Eine zweite Kategorie umfasste rund 120 weitere Länder, für die Restriktionen gelten sollten. Unternehmen in diesen Ländern durften bis zu 1.700 fortschrittliche KI-Chips ohne Genehmigung erwerben; Mengen darüber hinaus erforderten eine spezielle Lizenz.
Nicht-VEU-Einheiten (Universal Verified End User oder National Verified End User) in Ländern außerhalb der Liste von Verbündeten konnten immer noch „große Mengen an Rechenleistung“ erwerben, die bis zum Äquivalent von 50.000 modernen GPUs pro Land reichten. Die Regeln sahen auch vor, den Transfer von KI-Modellgewichten (bei Modellen mit geschlossenen Gewichten, nicht bei Open-Weight-Modellen wie Llama von Meta) an „nicht vertrauenswürdige Akteure“ zu beschränken.

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Kritik an ursprünglich geplanten Regelungen
Diese Regelungen stießen jedoch auf breite Kritik, insbesondere aus der Halbleiterindustrie. Unternehmen wie Nvidia bezeichneten die Regeln als „irreführend“ und warnten, sie könnten „Innovation und Wirtschaftswachstum weltweit zum Scheitern bringen“. John Neuffer, CEO der Semiconductor Industry Association (SIA), äußerte Bedenken, dass die Regelungen „übereilt Tage vor einem Präsidentenwechsel und ohne sinnvolle Rückmeldung aus der Industrie durchgedrückt“ würden. Das berge Risiken für die US-Wirtschaft und die globale Wettbewerbsfähigkeit.
Eine Sprecherin des Handelsministeriums aus der Trump-Administration bezeichnete die Regeln nun als übermäßig komplex und übermäßig bürokratisch. Sie seien ein Hindernis für Innovationen im Land. Außerdem seien sie nicht durchsetzbar. Stattdessen sollen sie durch eine einfachere Regelung ersetzt werden.
Erwartete Änderungen umfassen die Abschaffung des gestaffelten Systems für den Zugang zu Halbleitern. Stattdessen könnte ein globales Lizenzierungssystem mit individuellen Abkommen mit einzelnen Staaten zum Einsatz kommen.
Es gibt noch keinen Zeitplan für die neue Regelung, und die Diskussion über den besten Weg ist noch im Gange. Nvidia hat bereits positiv auf die Nachricht reagiert und erklärt, dass die Aufhebung der AI Diffusion Rule den USA eine „einmalige Gelegenheit“ biete, die nächste industrielle Revolution anzuführen und Arbeitsplätze sowie Infrastruktur in den USA zu schaffen. Nach Bekanntwerden der Pläne stiegen die Aktien von Nvidia an der Börse an.
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