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  • Zirkuläre Investitionen: Nvidia, OpenAI, Oracle und AMD

Zirkuläre KI-Deals: Wachstum oder Gefahr einer Blase?

Von |2025-10-13T11:32:43+00:0011.10.2025|

Die großen Tech-Unternehmen wie Nvidia, Oracle und OpenAI investieren gegenseitig ineinander hohe Summen. Diese Verflechtung birgt nach Meinung mancher Experten zunehmende Risiken.

Der Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) führt zu einer Intensivierung der Investitionen und einer tiefen Verflechtung der größten Technologieunternehmen. Nur eine kleine Gruppe von Unternehmen ist auf das immense Kapital und die Rechenleistung angewiesen, um das rasante Wachstum voranzutreiben, weshalb sie sich untereinander an Finanzierungs- und Lieferkettenprojekten beteiligen. Diese Partnerschaften haben zum Teil einen Wert von Hunderten von Milliarden Dollar. Das hat die Unternehmenswerte stark erhöht und maßgeblich zu neuen Höchstständen an den US-Aktienmärkten beigetragen.

Ein komplexes Netz von Geschäften verdeutlicht das Ausmaß der Verflechtung. Nvidia plant zum Beispiel, in OpenAI zu investieren. Im Gegenzug kauft OpenAI Cloud Computing bei Oracle, welches wiederum Chips von Nvidia erwirbt. Nvidia hält eine Beteiligung an CoreWeave, einem Unternehmen, das OpenAI KI-Infrastruktur bereitstellt. Kurz nach Bekanntgabe des Nvidia-Deals kündigte OpenAI eine Partnerschaft mit AMD an, einem direkten Konkurrenten von Nvidia. Im Rahmen dieser Vereinbarung wird OpenAI AMD-Chips kaufen und erhält im Austausch das Recht auf eine Beteiligung von bis zu 10 Prozent an dem Chiphersteller.

Die Höhe der Investitionen ist immens. Oracle schloss mit OpenAI einen Cloud-Services-Deal über 30 Milliarden Dollar ab. Wenige Monate später folgte ein Fünfjahresvertrag über 300 Milliarden Dollar für Rechenleistung, der 2027 beginnen soll. Das Volumen des 300-Milliarden-Dollar-Deals setzt ein immenses Wachstum für beide Unternehmen voraus. Zusätzlich arbeiten Oracle und OpenAI mit der japanischen SoftBank-Gruppe an Plänen, 500 Milliarden Dollar für zusätzliche Rechenzentren im Rahmen des als Stargate bekannten Projekts auszugeben. SoftBank hält selbst Anteile im Wert von 3 Milliarden Dollar an Nvidia, dem Technologiepartner des Stargate-Projekts. Nvidia-CEO Jensen Huang beschreibt die 100-Milliarden-Dollar-Investition in OpenAI als Gelegenheit, in das nächste „Multibillionen-Dollar"-Unternehmen zu investieren.

Risiken zirkulärer Transaktionen

Analysten warnen, dass die zunehmende Abgeschlossenheit der KI-Investitionen das Risiko berge, dass die Gelder, die zwischen den Unternehmen fließen, lediglich ein Trugbild von Wachstum erzeugen könnten. Sollte sich dieser Trend beschleunigen, könnte ein einziges schwaches Glied das Überleben der gesamten Branche gefährden und signifikante Auswirkungen auf die Wirtschaft haben – nicht nur die USA sind gefährdet, sondern aufgrund der starken Verflechtungen die Wirtschaft weltweit.

Inzwischen kursieren bereits verschiedene Memes, in denen die zirkulären Deals der Tech-Riesen aufs Korn genommen werden. Hier nur zwei davon zur Auswahl:

Meme zu zirkulären Deals von Nvidia, OpenAI und AMD
Meme zu zirkulären Deals zwischen Nvidia und OpenAI

Experten weisen darauf hin, dass Tech-Firmen durch die Skalierung der Investitionen erhebliche Risiken eingehen. Die Situation erinnert einige Investmentberater an die Vorlaufzeit des Platzens der Dotcom-Blase im Jahr 2000. Damals fiel der technologieintensive Nasdaq Composite Aktienindex um 77 Prozent. Bei dem aktuellen KI-Ökosystem gibt es einen ungesunden Teil, der durch Geschäfte zwischen verbundenen Parteien gekennzeichnet ist. Diese Transaktionen können den Wert der beteiligten Unternehmen künstlich stützen.

Die Befürchtung besteht, dass eine scharfe Korrektur der Tech-Aktien mit negativen Auswirkungen auf die Realwirtschaft sehr wahrscheinlich wäre, falls sich herausstellen sollte, dass die Produktivitätsgewinne durch KI begrenzt oder verzögert sind. Damit das umfassende Experiment funktioniert und keine großen Verluste entstehen, müssen OpenAI und die Konkurrenzunternehmen enorme Einnahmen und Gewinne erwirtschaften, um die eingegangenen Verpflichtungen zu decken. Derzeit scheint es aber noch keine offen sichtbaren Geschäftsmodelle zu geben, mit denen das möglich wäre. Mit Abo-Gebühren für die Nutzung von KI-Modellen alleine dürfte das nicht gelingen.

Wenn Investoren die Beziehungen zwischen den KI-Giganten als zu eng bewerten, könnte es zu einer „deflating activity" kommen – es wird also sinnbildlich die Luft aus der Blase gelassen.

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Der CEO von OpenAI, Sam Altman, sprach sogar zuletzt selbst von der Gefahr einer KI-Blase, versuchte aber gleichzeitig, die Ängste vor einem bevorstehenden KI-Kollaps zu beruhigen, indem er sagte, dass Aufschwünge und Abschwünge zum Lebenszyklus jeder Branche gehören. Er merkte an, dass Menschen überinvestieren und dabei Geld verlieren würden. Dennoch werden die Bedenken bezüglich der insularen Deals derzeit durch das Potenzial für kurzfristig hohe Renditen überlagert. Die Anreize bleiben bestehen, das Wachstum zu unterstützen und Warnungen zu ignorieren, solange die Unternehmensbewertungen weiter stark steigen.

Was denkt Hardwarewartung 24?

In unseren letzten Podcast-Folgen haben wir das Thema schon sehr ausführlich besprochen und sehen die aktuellen Entwicklungen mit erheblicher Skepsis. Die Struktur der gegenseitigen Investitionen zwischen Nvidia, OpenAI, Oracle und anderen Akteuren erinnert stark an klassische Bubble-Mechanismen – allerdings mit einem entscheidenden Unterschied zur Dotcom-Blase: Diesmal sind nicht primär Venture-Kapitalisten involviert, sondern institutionelle Investoren, Banken und sogar Staatsfonds aus Katar, Dubai und den Emiraten. Das Volumen und die systemische Relevanz sind damit deutlich größer als im Jahr 2000.

Zirkuläre Geschäfte: Geld im Kreis

Ein Hauptproblem, das die Situation verschärft, sind die zirkulären Investitionsstrukturen zwischen den beteiligten Unternehmen.

Wie funktioniert der Kreislauf?

Nvidia investiert in OpenAI → OpenAI kauft Cloud-Kapazität bei Oracle → Oracle kauft GPUs von Nvidia

Nvidia investiert in CoreWeave → CoreWeave baut Rechenzentren → OpenAI mietet bei CoreWeave → CoreWeave kauft GPUs von Nvidia

Microsoft investiert in OpenAI → OpenAI nutzt Azure-Kapazität → Microsoft verdient an OpenAI

OpenAI investiert in AMD (10% Anteile) → AMD liefert Chips an OpenAI

Das Problem: Künstliches Wachstum

Diese Verflechtungen erzeugen den Anschein von Wachstum, obwohl das Geld größtenteils im Kreis fließt:

  1. Nvidia verdient Milliarden durch GPU-Verkäufe an Oracle und CoreWeave
  2. Nvidia investiert Milliarden in genau diese Kunden (OpenAI, CoreWeave)
  3. Das Geld fließt zurück zu Nvidia durch neue Chip-Bestellungen

Vereinfacht gesagt: Nvidia gibt seinen Kunden Geld, damit diese Nvidia-Produkte kaufen können.

Warum das gefährlich ist

Aufgeblähte Bewertungen: Jedes Unternehmen in der Kette verbucht Umsätze, obwohl letztlich nur Geld im Kreis fließt. Das treibt Aktienkurse und Bewertungen künstlich in die Höhe.

Kaskadenrisiko: Wenn ein Glied der Kette ausfällt (z.B. OpenAI kann nicht mehr zahlen), kollabiert die gesamte Struktur:

  • Oracle kann Nvidia nicht mehr bezahlen
  • Nvidia's Umsätze brechen ein
  • CoreWeave verliert seinen Hauptkunden
  • Alle Bewertungen fallen gleichzeitig

Täuschung der Investoren: Banken, Pensionskassen und Staatsfonds sehen „starkes Wachstum" und „hohe Umsätze" – übersehen aber, dass diese größtenteils auf zirkulären Deals basieren, nicht auf echter Endkundennachfrage.

Risikotransfer durch CapEx-zu-OpEx-Strukturen

Besonders bedenklich ist die systematische Verschiebung von Investitionsrisiken durch CapEx-zu-OpEx-Deals. Konkrete Beispiele verdeutlichen das Ausmaß:

Microsoft-Nebius-Deal (17,4 Milliarden Dollar): Microsoft kauft Datacenter-Leistung von Nebius für 17,4 Milliarden Dollar. Nebius nimmt dafür Fremdkapital bei Banken auf, um die erforderlichen Rechenzentren zu bauen. Microsoft zahlt die Leistung als operative Kosten (OpEx) zurück, während die Kapitalinvestitionen (CapEx) bei Nebius und dessen Kreditgebern liegen.

Nvidia-CoreWeave-Deal (6 Milliarden Dollar): Nvidia kauft für 6 Milliarden Dollar Datacenter-Leistung von CoreWeave und verkauft gleichzeitig CoreWeave die GPUs für den Aufbau dieser Kapazitäten. Nvidia generiert so Umsatz durch GPU-Verkäufe, während das Infrastrukturrisiko bei CoreWeave und dessen Finanzierern liegt.

Meta-Tochtergesellschafts-Modell: Meta gründet eine eigene Tochterfirma, die Rechenzentren mit Fremdkapital baut. Meta garantiert die Abnahme der Rechenleistung, kauft diese aber als OpEx zurück. Die CapEx-Belastung erscheint nicht in Metas Hauptbilanz, sondern bei der Tochtergesellschaft und deren Kreditgebern.

Diese Konstruktionen ermöglichen es den Unternehmen, massiv in Infrastruktur zu investieren, ohne ihre Cashflow-Kennzahlen zu belasten. Das eigentliche Risiko tragen Banken, Private-Equity-Investoren, Pensionskassen und Staatsfonds – die letzten Glieder in der Finanzierungskette, die bei einem Ausfall die Verluste schultern müssten.

Das Monetarisierungsproblem: Kann OpenAI genug Umsatz generieren?

Die zentrale Frage lautet: Kann OpenAI genug Geld verdienen, um seinen Infrastruktur-Partnern die nötigen Einnahmen zu verschaffen? Um das zu beantworten, haben wir die möglichen Einnahmequellen bis 2030 durchgerechnet.

Einnahmequelle 1: Abo-Gebühren von Privatnutzern

Ausgangslage 2025:

  • Etwa 700 Millionen Menschen nutzen ChatGPT wöchentlich
  • Nur 3% zahlen für ein Abo (ca. 21 Millionen Nutzer)
  • Abo-Preis: 25 Dollar pro Monat = 300 Dollar pro Jahr
  • Jahresumsatz aus Abos: 6,3 Milliarden Dollar

Optimistisches Szenario 2030:

  • 2 Milliarden Nutzer weltweit (mehr ist unrealistisch)
  • 10% zahlen für ein Abo (sehr optimistisch; Spotify erreicht ~40%, aber nach vielen Jahren)
  • Jahresumsatz aus Abos: 60 Milliarden Dollar

Einnahmequelle 2: API-Nutzung durch Unternehmen

Viele Unternehmen nutzen OpenAI-Technologie über Programmierschnittstellen (APIs), um eigene Anwendungen zu bauen. 2025 generiert OpenAI damit etwa 5-6 Milliarden Dollar.

Optimistisches Szenario 2030:

  • Massive Verbreitung in Unternehmen
  • OpenAI dringt erfolgreich ins Enterprise-Segment vor (aktuell dominieren dort Anthropic, Google und Microsoft)
  • Jahresumsatz aus APIs: 50-60 Milliarden Dollar

Problem: Diese Annahme ist sehr optimistisch, da OpenAI im Enterprise-Bereich bisher kaum Fuß gefasst hat.

Einnahmequelle 3: Werbung

Der weltweite digitale Werbemarkt (Google, Meta, Amazon zusammen) liegt 2025 bei etwa 400 Milliarden Dollar und wächst bis 2030 auf geschätzte 500 Milliarden Dollar.

Optimistisches Szenario 2030:

  • OpenAI erobert 20% Marktanteil von Google, Meta und Amazon (extrem optimistisch)
  • Jahresumsatz aus Werbung: 100 Milliarden Dollar

Problem: Google, Meta und Amazon haben Jahrzehnte Vorsprung, etablierte Werbenetzwerke und Milliarden Nutzerdaten. 20% Marktanteil zu erobern, erscheint unrealistisch.

Gesamtrechnung 2030: Maximaler Umsatz

Alle Einnahmequellen zusammen (sehr optimistisch):

  • Abos: 60 Milliarden
  • APIs: 60 Milliarden
  • Werbung: 100 Milliarden
  • Gesamtumsatz: 220 Milliarden Dollar pro Jahr

Das klingt nach viel Geld. Aber jetzt kommt das Problem.

Die Infrastruktur-Falle: Wer trägt welches Risiko?

OpenAI baut seine Rechenzentren nicht selbst, sondern mietet Rechenleistung von Partnern. Diese Partner investieren bis 2032 über 1 Billion Dollar in Infrastruktur – finanziert durch Kredite von Banken, Pensionskassen und Staatsfonds.

Was kostet es, 220 Milliarden Umsatz zu machen?

Laufende Kosten bei OpenAI (2030):

  • Rechenleistung, Server, Strom (ca. 70% des Umsatzes): 154 Milliarden Dollar
  • Personal, Büros, Marketing, Forschung (ca. 30% des Umsatzes): 66 Milliarden Dollar
  • Gesamt: 220 Milliarden Dollar

Ergebnis: OpenAI macht 2030 null Gewinn – gerade mal Break-even.

Das eigentliche Problem: Die Infrastruktur-Partner brauchen Geld

OpenAI zahlt 154 Milliarden Dollar pro Jahr an seine Infrastruktur-Partner (Oracle, CoreWeave, Microsoft, etc.). Aber diese Partner haben unterschiedliche Risikoprofile:

Die sicheren Partner: Microsoft & Google

Warum sie abgesichert sind:

  • Haben riesige, diversifizierte Cloud-Geschäfte (Azure hat hunderte andere Großkunden)
  • Können die Rechenzentren auch für andere Kunden nutzen
  • Die AI-Infrastruktur ist nur ein Teil ihrer bestehenden Cloud-Strategie
  • Selbst wenn OpenAI scheitert oder weniger zahlt, nutzen sie die Hardware anderweitig

Für Microsoft und Google ist OpenAI ein Kunde unter vielen – kein existenzielles Risiko.

Die gefährdeten Partner: Oracle, SoftBank, CoreWeave

Warum sie hochriskant sind:

Oracle:

  • Baut Rechenzentren speziell für OpenAI (300 Milliarden Dollar bis 2032)
  • Hat keine breite Cloud-Kundenbasis wie Microsoft/Google
  • Nur 14% Bruttomarge im Cloud-Geschäft – extrem dünne Polster
  • Finanziert durch Bankkredite, die zurückgezahlt werden müssen

CoreWeave:

  • Fast ausschließlich auf AI-Infrastruktur spezialisiert
  • Keine Diversifikation wie Microsoft/Google
  • Finanziert durch Private-Equity-Investoren
  • Abhängig von OpenAI und wenigen anderen AI-Kunden

SoftBank/Stargate:

  • 500 Milliarden Dollar Investition speziell für OpenAI
  • Keine alternative Nutzung geplant
  • Finanziert durch Staatsfonds (Katar, UAE, Saudi-Arabien)

Das rollende Refinanzierungs-Problem am Beispiel Oracle

Um zu verstehen, warum das System nicht funktionieren kann, schauen wir uns Oracle genauer an. Oracle investiert 300 Milliarden Dollar über die Jahre 2025-2032 – das sind etwa 42 Milliarden Dollar pro Jahr.

Gleichzeitig nehmen wir an, dass OpenAI etwa ein Drittel seiner Infrastrukturkosten (COGS = 70% des Umsatzes) bei Oracle ausgibt.

Die Zeitlinie: Wie sich die Lücke aufbaut

2025 – Jahr 1:

  • Oracle investiert: 42 Mrd.
  • OpenAI Umsatz: ~13 Mrd. → COGS: 9 Mrd. → Oracle bekommt: 3 Mrd.
  • Fehlbetrag: 39 Mrd.

2026 – Jahr 2:

  • Oracle investiert: 42 Mrd.
  • OpenAI Umsatz: ~20 Mrd. → COGS: 14 Mrd. → Oracle bekommt: 5 Mrd.
  • Fehlbetrag: 37 Mrd.

2027 – Jahr 3:

  • Oracle investiert: 42 Mrd.
  • OpenAI Umsatz: ~40 Mrd. → COGS: 28 Mrd. → Oracle bekommt: 9 Mrd.
  • Fehlbetrag: 33 Mrd.

2028 – Jahr 4:

  • Oracle investiert: 42 Mrd.
  • OpenAI Umsatz: ~80 Mrd. → COGS: 56 Mrd. → Oracle bekommt: 19 Mrd.
  • Fehlbetrag: 23 Mrd.

2029 – Jahr 5:

  • Oracle investiert: 42 Mrd.
  • OpenAI Umsatz: ~150 Mrd. → COGS: 105 Mrd. → Oracle bekommt: 35 Mrd.
  • Fehlbetrag: 7 Mrd.

2030 – Jahr 6:

  • Oracle investiert: 42 Mrd.
  • OpenAI Umsatz: 220 Mrd. → COGS: 154 Mrd. → Oracle bekommt: 51 Mrd.
  • Überschuss: 9 Mrd.

Das sieht auf den ersten Blick gut aus – aber:

Kumulative Bilanz bis 2030:

  • Oracle hat investiert: 252 Milliarden Dollar
  • OpenAI hat bezahlt: ~122 Milliarden Dollar
  • Fehlbetrag: 130 Milliarden Dollar

Diese 130 Milliarden Lücke musste Oracle durch Kredite finanzieren. Und jetzt kommt das eigentliche Problem:

2030: Die ersten Kredite werden fällig

Bankkredite haben typischerweise eine Laufzeit von 5 Jahren. Das bedeutet:

  • Die 42 Milliarden von 2025 werden 2030 fällig
  • Die 42 Milliarden von 2026 werden 2031 fällig
  • Die 42 Milliarden von 2027 werden 2032 fällig

2030 verdient Oracle erstmals mehr von OpenAI (51 Mrd.) als es investiert (42 Mrd.).

Aber gleichzeitig muss Oracle die 42 Milliarden von 2025 zurückzahlen.

Rechnung 2030:

  • Einnahmen von OpenAI: 51 Mrd.
  • Neue Investitionen: 42 Mrd.
  • Übrig für Schuldenrückzahlung: 9 Mrd.
  • Fällig: 42 Mrd. (Kredit von 2025)
  • Lücke: 33 Mrd.

Die Schuldenspirale

2031:

  • Oracle verdient vielleicht 55 Mrd. von OpenAI
  • Muss aber 42 Mrd. von 2026 zurückzahlen
  • Plus weitere Investitionen
  • Wieder eine Lücke

2032:

  • Muss 42 Mrd. von 2027 zurückzahlen
  • Und: Die Hardware von 2025 ist jetzt 7 Jahre alt – muss ersetzt werden (Nvidia empfiehlt 3-5 Jahre)
  • Neue Investitionen von 42+ Mrd. nötig

Das Kernproblem:

Oracle muss gleichzeitig:

  1. Alte Schulden zurückzahlen (ab 2030)
  2. Neue Hardware kaufen (ab 2030, weil alte veraltet)
  3. Aber hat erst ab 2030 überhaupt einen kleinen Überschuss

Die kumulative Lücke von 130 Milliarden bis 2030 kann nicht geschlossen werden.

Das gleiche Problem bei allen spezialisierten Partnern

Diese Rechnung gilt nicht nur für Oracle, sondern auch für:

  • CoreWeave (fast nur AI-Infrastruktur)
  • SoftBank/Stargate (500 Mrd. Investition speziell für OpenAI)
  • Nebius (17,4 Mrd. Deal mit Microsoft, aber ähnliche Struktur)

Alle haben dasselbe Problem:

  • Investieren auf Kredit
  • OpenAI wächst langsamer als geplant in die Kapazität hinein
  • Schulden werden ab 2030 fällig
  • Gleichzeitig muss Hardware ersetzt werden

Nur Microsoft und Google sind sicher, weil sie die Infrastruktur für viele andere Kunden nutzen können.

Wann könnte es kollabieren?

Kritische Momente:

2028-2029: Wenn klar wird, dass OpenAI die Erwartungen nicht erfüllt

  • Banken werden nervös
  • Neue Kredite werden teurer oder schwieriger zu bekommen
  • Die Fehlbeträge häufen sich schneller an

2030-2031: Wenn erste große Rückzahlungen fällig werden

  • Oracle, CoreWeave können die 42+ Mrd. pro Jahr nicht zurückzahlen
  • Müssen entweder neue Kredite aufnehmen (Schuldenspirale) oder Rechenzentren verkaufen
  • Banken schreiben erste Verluste ab

Fazit: Eine Rechnung mit Ablaufdatum

Das Problem ist einfach:

  1. Partner bauen Infrastruktur auf Kredit (300+ Mrd.)
  2. OpenAI zahlt zu langsam zu wenig (~122 Mrd. bis 2030)
  3. Schulden werden ab 2030 fällig
  4. Die Lücke von 130+ Mrd. kann nicht geschlossen werden

Die Frage ist nicht OB, sondern WANN:

  • Wann sagen Banken: „Keine neuen Kredite mehr"?
  • Wann müssen Oracle, CoreWeave, SoftBank zugeben: „Wir können nicht zahlen"?
  • Wann kollabiert das System?

Und vor allem: Wer zahlt dann die Rechnung?

Die Antwort: Banken, Pensionskassen, Staatsfonds – also letztlich normale Sparer, Rentner und Steuerzahler.

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Über den Autor:

Christian Kunz ist ein bekannter Experte für SEO, Suchmaschinen und die Optimierung für LLMs. Er war außerdem Koordinator für die IT eines Unternehmensbereichs in einem deutschen Internet-Konzern sowie IT-Projektmanager. LinkedIn-Profil von Christian: Christian Kunz
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