OpenAI sucht nach einem Energy Policy Lead, um seine Ambitionen zur Erweiterung der Rechenzentrumsinfrastruktur mit einer nachhaltigen Energiepolitik in Einklang zu bringen. Das dürfte nicht einfach werden, denn der Energiebedarf steigt vor allem aufgrund von KI-Anwendungen rasant.
Die Aufgaben des Energy Policy Leads bei OpenAI
Die neu ausgeschriebene Position des Energy Policy Leads im Global Affairs Team von OpenAI soll die massiven Infrastrukturvorhaben des Unternehmens unterstützen. Zu den Aufgaben des Jobs gehören die Entwicklung von energiepolitischen Vorschlägen und die aktive Mitarbeit an Interessenvertretungen. Das bedeutet, die Positionen von OpenAI zu verschiedenen energiewirtschaftlichen Themen zu formen und zu vertreten, darunter die Erzeugung und der Verbrauch von Energie, die Gestaltung von Märkten für erneuerbare Energien, die Gewährleistung der Netzzuverlässigkeit sowie Fragen der Netzintegration und Genehmigungsverfahren für Infrastrukturprojekte. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Nachhaltigkeit der Infrastruktur insgesamt.
Der Energy Policy Lead wird eng mit verschiedenen internen Abteilungen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die politische Strategie mit den technischen Anforderungen und den Unternehmenswerten übereinstimmt. Extern baut die Person Beziehungen zu einer Vielzahl von Akteuren auf und pflegt diese. Dazu gehören staatliche Energiebehörden auf Bundes- und Landesebene wie das US-Energieministerium (DOE), die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) und die Public Utility Commissions (PUCs), staatliche Regulierungsbehörden, die sich um Themen wie Gas, Wasser und Telekommunikation kümmern. Auch regionale Netzbetreiber wie ERCOT, Energieversorger, Interessenvertreter und Partner aus dem Bereich der sauberen Energien zählen zu den wichtigen Kontakten. Obwohl der primäre geografische Fokus auf den Vereinigten Staaten liegt, ist die Rolle auch dafür vorgesehen, die globale energiepolitische Strategie zu unterstützen und mit regionalen Verantwortlichen zusammenzuarbeiten.
Anforderungen an Bewerber und finanzielle Vergütung
Für diese anspruchsvolle Position sucht OpenAI nach Kandidaten mit umfassender Erfahrung im Bereich Energiepolitik, Infrastruktur oder Nachhaltigkeit. Bewerber sollten zwischen 10 und 15 Jahren Berufserfahrung mitbringen, die sie in Regierungsbehörden, bei Energieversorgern, in Energieunternehmen oder in gemeinnützigen Organisationen gesammelt haben. Es wird eine fundierte Fachkenntnis in mehreren Bereichen erwartet, wie zum Beispiel Netzzuverlässigkeit, Netzintegration, Genehmigungsverfahren, Energiemärkte, föderale/staatliche Regulierungsprozesse, die Energiewende und die Zusammenarbeit mit Energieversorgern.
Wichtige Fähigkeiten umfassen die Fähigkeit zur effektiven Zusammenarbeit über verschiedene Teams hinweg, die Übersetzung komplexe technische Zusammenhänge des Bedarfs an Infrastruktur in klare und umsetzbare politische Strategien sowie eine starke Kommunikationsfähigkeit, um diverse Zielgruppen von Ingenieuren über Regierungsbeamte bis hin zu zivilgesellschaftlichen Gruppen zu erreichen. Strategisches Denken und die Fähigkeit, neue Themen zu erkennen und proaktive Ansätze für die Politik- und Partnerschaftsentwicklung zu gestalten, sind ebenfalls eine Voraussetzung.
Die Vergütung für diese Position liegt zwischen 280.000 und 325.000 US-Dollar pro Jahr, umgerechnet zwischen 240.000 und 280.000 Euro, ergänzt durch Unternehmensanteile.
Ihr Wartungsspezialist im DataCenter
Durch Jahrzehnte lange Erfahrung wissen wir worauf es in Ihrem Data Center ankommt. Profitieren Sie nicht nur von unserer Erfahrung, sondern auch von unseren ausgezeichneten Preisen. Holen Sie sich ein unverbindliches Angebot und vergleichen Sie selbst.
Die Schattenseite des KI-Booms: Energie- und Ressourcenhunger
Der Bedarf an einer solchen Position unterstreicht die massiven Herausforderungen, die der Boom der künstlichen Intelligenz mit sich bringt. Der globale Stromverbrauch von Rechenzentren, insbesondere durch neue KI-Anwendungen wie ChatGPT, Perplexity oder Google AI Overviews, nimmt rasant zu und gefährdet die globalen Klimaziele. Technologieriesen wie Amazon, Google und Microsoft erweitern ihre Kapazitäten in einem beispiellosen Tempo. Obwohl diese Unternehmen auf erneuerbare Energien setzen, reichen die Kapazitäten aus Sonne, Wind und Wasserkraft oft nicht aus, um den ständigen, rund um die Uhr benötigten Strombedarf der Rechenzentren zu decken. Das führt dazu, dass vermehrt auf fossile Energieträger wie Gas und Kohle zurückgegriffen werden muss. Im US-Bundesstaat Virginia beispielsweise soll die Stromerzeugung für die vielen dort ansässigen Rechenzentren verdoppelt werden, wofür Kohlekraftwerke länger am Netz bleiben und neue Gaskraftwerke gebaut werden sollen. Auch in Nebraska wird aufgrund der Expansion von Google-Rechenzentren der Betrieb eines Kohlekraftwerks verlängert und der Bau neuer Gaskraftwerke geplant. Dies führt zu einem sogenannten Rebound-Effekt, bei dem eine neue, effizientere Technologie in der Summe dennoch zu einer Zunahme der Emissionen führt.
Ein besonders drastisches Beispiel für diesen wachsenden Energiebedarf sind die Pläne von OpenAI selbst. Laut einem Bericht plant das Unternehmen den Bau mehrerer riesiger Rechenzentren, von denen jedes einen Energiebedarf von 5 Gigawatt aufweisen soll. Diese Leistung entspricht dem Output von fünf Atomreaktoren und könnte eine Großstadt mit etwa drei Millionen Haushalten versorgen. Ein weiteres Beispiel für diesen Trend ist die Reaktivierung des US-Atomkraftwerks Three Mile Island, um Rechenzentren von Microsoft, einem Partner von OpenAI, mit Strom zu versorgen.
Neben dem enormen Stromverbrauch benötigen Rechenzentren auch große Mengen an Wasser zur Kühlung. Ein durchschnittliches 100-Megawatt-Rechenzentrum in den USA verbraucht täglich rund zwei Millionen Liter Wasser. Prognosen gehen davon aus, dass der jährliche globale Wasserverbrauch des Sektors bis 2030 auf bis zu 1.200 Milliarden Liter ansteigen könnte. Die Hauptursache ist die gängige Verdunstungskühlung für die Server, bei der etwa 80 Prozent des Wassers verdunsten. Besonders kritisch ist, dass fast zwei Drittel der seit 2022 neu gebauten oder in Entwicklung befindlichen Rechenzentren in Regionen mit bereits knapper Wasserversorgung liegen, wie beispielsweise in Kalifornien, Arizona, Texas, Illinois und Virginia in den USA sowie in trockenen Regionen wie Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Der internationale Wettbewerb im Ausbau von Rechenzentrumskapazitäten, beispielsweise zwischen den USA, China und Europa, befeuert diesen Energie- und Wasserbedarf zusätzlich. Solange das Wachstum des Strombedarfs die Zunahme der erneuerbaren Stromerzeugung übersteigt, wird eine spürbare Senkung der CO2-Emissionen kaum realistisch sein.
Ihr Wartungsspezialist für alle großen Hardware Hersteller
Durch Jahrzehnte lange Erfahrung wissen wir worauf es bei der Wartung Ihrer Data Center Hardware ankommt. Profitieren Sie nicht nur von unserer Erfahrung, sondern auch von unseren ausgezeichneten Preisen. Holen Sie sich ein unverbindliches Angebot und vergleichen Sie selbst.
Weitere Artikel
Bericht: Nachfrage nach Rechenzentren wird vor allem im Norden und im Süden Europas steigen
Vor allem in den Ländern im Norden und im Süden Europas wird die Nachfrage nach Rechenzentren in den nächsten
Dell PowerEdge R7725 mit AMD-Prozessoren: Anwendungsmöglichkeiten und Eigenschaften
Der Dell PowerEdge R7725 mit AMD-Prozessoren ist ein leistungsstarker Rack-Server, der als Spitzenmodell in Dells Gen17-Serverportfolio positioniert ist. Er
BW Velora: Neues Unternehmen will nachhaltige Rechenzentren bauen
Mit BW Velora gibt es einen neuen Player auf dem Markt der Rechenzentrum-Infrastruktur. Gegründet in der norwegischen Hauptstadt Oslo