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US Tech Force soll KI in Regierungsbehörden voranbringen

Von |2025-12-19T14:54:58+00:0018.12.2025|

In den USA wurde die Einrichtung der sogenannten Tech Force bekanntgegeben. Es handelt sich dabei um ein neues Regierungsprogramm, das neben verschiedenen US-Behörden auch zahlreiche Technologieunternehmen einbezieht. Auch ein deutsches Unternehmen ist dabei.

Ausgewiesenes Ziel der United States Tech Force ist es, Top-Personal aus dem Technologiesektor anzuwerben, um die Bundesregierung zu modernisieren und sie auf dem Gebiet der KI voranzubringen.

Mit diesem Vorhaben soll der Plan von Präsident Trump unterstützt werden, die Rolle der USA als eine der führenden Nationen im Bereich der KI zu festigen. Der sogenannte AI Action Plan sieht vor, Innovationen im privaten Sektor zu fördern und gleichzeitig die Bundesregierung mit dem nötigen Personal auszustatten, um die Modernisierung der Technologie anzuführen.

Trumps Vision soll unterstützt werden

Der neuen Tech Force wird bei diesem Vorhaben eine wichtige Stellung zuteil. Es sollen Teams von Top-Ingenieuren, Datenwissenschaftlern und weiteren Experten aus dem Technologiesektor aufgebaut werden, damit sie wichtige und weitreichende Aufgaben in den Regierungsbehörden angehen und Donald Trumps Vision unterstützen können. Zu diesem Zweck sollen sie ein hochwertiges technisches Training erhalten und eng mit Managern aus der Industrie zusammenarbeiten.

Der Direktor des US Office of Personnel Management (OPM), Scott Kupor, nennt das Vorhaben einen Weckruf. Wer sein Land als führende Nation im Zeitalter schnellen technologischen Fortschritts unterstützen wolle, werde gesucht. In der Tech Force habe man die Gelegenheit, Projekte von nationaler Bedeutung zu erstellen und zu leiten und gleichzeitig sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor enorme Karrierechancen zu schaffen. Er sei Donald Trump dafür dankbar, dass dieser die amerikanische Technologieführerschaft zu seiner Priorität gemacht habe und einen regierungsübergreifenden Ansatz zum Schließen kritischer Talentlücken verfolge.

Die Tech Force soll Projekte in verschiedenen US-Regierungsinstitutionen unterstützen. Darunter befinden sich das Finanz-, das Innen- und das Kriegsministerium (ehemaliges Verteidigungsministerium). Auch das Gesundheits- und das Landwirtschaftsministerium, die Homeland Security sowie zahlreiche weitere Behörden sind beteiligt.

Auch deutsches Unternehmen beteiligt

Aus dem privaten Sektor nehmen verschiedene große Tech-Konzerne wie Amazon Web Services, Meta, IBM, Microsoft, Nvidia, Oracle, OpenAI und Google Public Sector teil. Mit SAP ist auch ein deutsches Unternehmen beteiligt. Weitere Partner können mit der Zeit hinzukommen.

Insgesamt sollen etwa 1.000 Personen durch das OPM eingestellt werden, und das für eine Dauer von zwei Jahren, beginnend zum 31. März 2026. Für Beschäftigte der Tech Force soll nach diesem Zeitraum die Möglichkeit bestehen, einen Job bei einem der beteiligten Unternehmen zu erhalten.

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Was denkt Hardwarewartung 24?

Die Einrichtung der US Tech Force mag auf den ersten Blick wie eine überfällige Modernisierungsinitiative erscheinen. Tausend Tech-Experten aus der Privatwirtschaft sollen für zwei Jahre in Regierungsbehörden arbeiten und diese fit für das KI-Zeitalter machen. Doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich hier ein Paradebeispiel für den problematischen Drehtür-Effekt zwischen Wirtschaft und Politik – in einer Dimension, die selbst für amerikanische Verhältnisse bemerkenswert ist.

Der sogenannte „Revolving Door"-Effekt beschreibt den kontinuierlichen Personalaustausch zwischen Unternehmen mit Lobbyinteressen und politischen Institutionen. Während in Deutschland oft Politiker nach ihrer Amtszeit in die Wirtschaft wechseln – man denke an Dirk Niebel, der vom Entwicklungshilfeminister zum Rüstungslobbyisten wurde, oder Ronald Pofalla, der vom Kanzleramt zur Deutschen Bahn ging – vollzieht sich bei der Tech Force die Bewegung in umgekehrter Richtung. Mitarbeiter von Amazon, Meta, Microsoft und anderen Tech-Giganten werden temporär in Regierungspositionen entsandt, behalten aber ihre Verbindungen zu ihren ursprünglichen Arbeitgebern und kehren nach zwei Jahren dorthin zurück.

Diese Konstellation wirft fundamentale Fragen zu Interessenskonflikten auf. Die beteiligten Unternehmen sind regelmäßig Gegenstand regulatorischer Maßnahmen, stehen vor Gerichten oder sind auf das Wohlwollen der Exekutive angewiesen. Wenn ihre Mitarbeiter nun maßgeblich an der Gestaltung der digitalen Infrastruktur und KI-Strategie der US-Regierung beteiligt sind, entsteht zwangsläufig ein Spannungsfeld zwischen öffentlichem Interesse und Unternehmensinteressen.

Besonders pikant wird die Angelegenheit, wenn man die jüngere Geschichte betrachtet. Bereits 2014 rief Präsident Obama den US Digital Service (USDS) ins Leben, um die Digitalisierung der Verwaltung voranzutreiben. Diese Initiative wurde schon damals kritisiert, weil sie hauptsächlich von Ex-Google-Mitarbeitern geleitet wurde – ein Unternehmen, das Obamas Wahlkampf massiv unterstützt hatte. Die Tech Force stellt nun eine Ausweitung dieses Modells dar, wobei die Verflechtungen noch offensichtlicher werden.

Ironischerweise wurden unter Elon Musks DOGE (Department of Government Efficiency) erst kürzlich Tausende Regierungsangestellte entlassen, darunter viele Tech-Spezialisten aus bestehenden Digitalisierungsteams verschiedener Ministerien. DOGE selbst wurde als agile Tech-Eingreiftruppe verkauft, scheiterte aber kläglich bei dem Versuch, signifikante Einsparungen zu erzielen, und musste feststellen, dass die Regierungsverwaltung bereits relativ effizient arbeitet. Nun soll mit der Tech Force ein neuer Anlauf genommen werden – mit Personal aus denselben Unternehmen, die von den Entscheidungen dieser Behörden direkt betroffen sind.

Die treibende Kraft hinter der Tech Force ist Scott Kupor, der nicht nur das Office of Personnel Management leitet, sondern auch Partner beim Trump-nahen Wagniskapitalunternehmen Andreessen Horowitz war. Diese personelle Verflechtung zwischen Silicon Valley Venture Capital und der Trump-Administration zeigt sich auch in anderen Schlüsselpositionen, etwa bei David Sachs und Sriram Krishnan im Weißen Haus.

Der Wunsch nach mehr „Machern" und Unternehmern in der Politik mag nachvollziehbar sein, doch die historische Evidenz für deren Erfolg in öffentlichen Ämtern ist dünn. Allzu oft nutzen sie ihre Position primär dazu, was Unternehmer am besten können: die eigene Wirtschaft anzukurbeln und Rahmenbedingungen zu schaffen, von denen ihre Branchen profitieren.

Die Tech Force mag durchaus fähige Experten in die Regierung bringen und einige dringend benötigte Modernisierungen anstoßen. Doch die strukturellen Interessenskonflikte und die offensichtlichen Verflechtungen zwischen Big Tech und der Trump-Administration lassen befürchten, dass hier weniger das öffentliche Interesse als vielmehr die Agenda der Tech-Konzerne vorangetrieben wird. Eine echte Modernisierung der Verwaltung würde unabhängige Expertise erfordern – nicht eine Armee von Konzernmitarbeitern auf Durchreise.

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Über den Autor:

Christian Kunz ist ein bekannter Experte für SEO, Suchmaschinen und die Optimierung für LLMs. Er war außerdem Koordinator für die IT eines Unternehmensbereichs in einem deutschen Internet-Konzern sowie IT-Projektmanager. LinkedIn-Profil von Christian: Christian Kunz
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