Microsoft hat angedeutet, dass das Unternehmen seine Investitionen in Rechenzentren in Irland reduzieren und stattdessen den nordischen Ländern den Vorzug geben könnte. Irland, einst ein Vorreiter im Sektor der Rechenzentren, verliert seinen Vorteil, weil Netzprobleme die Entwicklung neuer Anlagen behindern.
Die Verfügbarkeit von Strom ist für Microsoft von größter Bedeutung bei der Standortwahl für Rechenzentren. Die Anlagen in Irland verbrauchten im Jahr 2023 21 Prozent des gesamten Stroms, wobei in Dublin der Anteil fast 80 Prozent des gesamten Strombedarfs betrug. Microsoft betreibt derzeit 17 Rechenzentren in Irland, mehrheitlich in Dublin.
Microsoft Vice President Lease and Land Global, Val Walsh, hat nun laut einem Bericht angedeutet, Irland könne seinen Vorteil als Early Mover bei Rechenzentren verlieren. Auf der Data Centre Investment Conference and Expo (DICE) sagte sie demnach, die Betreiber der Netze hätten es nicht geschafft, mit der Entwicklung Schritt zu halten.
Obwohl Microsoft versucht, den Betrieb mithilfe mit erneuerbarer Energien zu ermöglichen, bleibt der Engpass bei den Netzkapazitäten bestehen. Das hat dazu geführt, dass der irische Netzbetreiber EirGrid bis mindestens 2028 ein Moratorium für den Bau neuer Rechenzentren in Dublin verhängt hat, weil das Netz die steigende Stromnachfrage nicht mehr bewältigen kann. Infolgedessen haben es Betreiber wie Google und Echelon schwer, Genehmigungen für Erweiterungen zu erhalten; ihre Anträge wurden von den Behörden in Dublin abgelehnt, weil die Netzkapazität als unzureichend und das Fehlen lokaler erneuerbarer Energien als kritisch angesehen wurden.
Auch die langwierigen europäischen Genehmigungsverfahren, die laut Microsoft bis zu 18 Monate länger dauern können als anderswo, tragen zu den Schwierigkeiten bei. Diese Situation hat dazu geführt, dass sich Microsoft in Dublin in seinen Erweiterungsmöglichkeiten eingeschränkt fühlt und keine neuen Kunden aufnehmen kann. Projekte müssen in andere europäische Länder umgeleitet werden. Das sorgt in Irland bei manchen zur Sorge, das Land könne den KI-Boom verpassen, wenn es seine Netzengpässe nicht in den Griff bekommt.
Nordische Länder als Alternative
Als vielversprechende Alternative rücken die nordischen Länder in den Fokus von Microsoft. Diese Regionen, insbesondere Schweden, Dänemark und Norwegen, sind hier führend. Sie bieten nicht nur eine geringere Netzauslastung und kurze Wartezeiten für Anschlüsse, sondern auch weitere entscheidende Vorteile. Dazu gehören günstigere Strompreise, eine geringere CO2-Intensität dank eines hohen Anteils an Wasserkraft, preiswertes Land und einen geringeren Kühlbedarf aufgrund des kälteren Klimas.
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Experten prognostizieren, dass sich der Strombedarf von Rechenzentren in Skandinavien bis 2030 verdreifachen wird. Länder, die die Anschlusszeiten halbieren können, könnten bis 2030 etwa 20 Prozent mehr Wachstum bei Rechenzentren verzeichnen. Diese Entwicklung spiegelt einen breiteren Trend wider, bei dem Investitionen in Regionen mit weniger Netzengpässen und kürzeren Anschlusszeiten gelenkt werden. Insgesamt wird ein starkes Wachstum der Nachfrage nach Rechenzentren in den Ländern im Norden und Süden Europas erwartet, angetrieben durch den Aufschwung der Künstlichen Intelligenz.
Nicht nur Irland ist von Engpässen bei den Netzkapazitäten betroffen. Auch die weiteren derzeit noch führenden Regionen Europas, nämlich Frankfurt, London, Paris und Amsterdam, sehen sich mit solchen Problemen konfrontiert. Die Folgen sind Verzögerungen beim Anschluss neuer Anlagen und damit eine geringere Ausbaugeschwindigkeit.
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