Data4 plant ein Projekt mit einem Investitionsvolumen von 5 Milliarden Euro zur Entwicklung eines Campus für Rechenzentren auf einem ehemaligen Stahlwerksgelände in Nordfrankreich. Das Unternehmen wurde laut einem Bericht auf Datacenter Dynamics ausgewählt, den Campus im Industriepark Soufflantes in Escaudain zu errichten. Der Ort befindet sich unweit der belgischen Grenze sowie der Großstadt Lille.

Karte von OpenStreetMap. Lizenzbedingungen hier.
Der Standort gehörte früher dem Stahlunternehmen Usinor, das den dortigen Betrieb vor 45 Jahren einstellte. Die französische Regierung wählte das Gelände kürzlich als einen von 35 schlüsselfertigen Standorten aus, die für die Entwicklung von Rechenzentren in Frankreich zur Verfügung stehen. Über das Stromnetz des französischen Netzanbieters RTE sind bis zu 700 MW an Leistung verfügbar. Die genaue geplante Kapazität des Rechenzentrums wurde bisher nicht offengelegt.
Für die Umsetzung des Projekts erhielt ein Konsortium aus Data4 und dem Bauunternehmen BT Immo den Zuschlag. Berichten zufolge war auch Amazon Web Services (AWS) an der Entwicklung des Standorts interessiert, unterlag jedoch dem Angebot von Data4. Eine Machbarkeitsstudie soll nun innerhalb von voraussichtlich zwei Monaten klären, ob das Rechenzentrum realisiert werden kann. Sollte das Projekt fortgeführt werden, wird eine Inbetriebnahme bis zum Jahr 2030 angestrebt.
Data4 befindet sich seit April 2023 im Besitz des kanadischen Investmentunternehmens Brookfield. Brookfield hatte im Februar dieses Jahres angekündigt, über die nächsten fünf Jahre 20 Milliarden Euro in die digitale Infrastruktur Frankreichs zu investieren, wobei ein Großteil der Mittel über Data4 eingesetzt werden soll. Das Unternehmen entwickelt zudem einen weiteren Campus in der Nähe von Denain auf einem ehemaligen Luftwaffenstützpunkt in Cambrai.
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