Die Europäische Union forciert den Ausbau ihrer Infrastruktur für Künstliche Intelligenz. Nachdem die erste Ausbaustufe in Form von KI-Fabriken etabliert wurde, steht nun der Wettbewerb um die deutlich größeren KI-Gigafactories bevor. Die Errichtung von KI-Fabriken ist von der Kommission als strategische Priorität im Rahmen des AI Innovation Package 2024 festgelegt worden.
KI-Fabriken sind Rechenzentren, die Supercomputing-Kapazitäten und Datenressourcen bündeln. Sie sollen der Entwicklung vertrauenswürdiger generativer KI-Modelle dienen und die Zusammenarbeit in Europa fördern. Sie sind mit bis zu 25.000 spezialisierten Prozessoren ausgestattet.
Demgegenüber stellen die KI-Gigafactories die nächste Stufe der europäischen KI-Infrastruktur dar. Das sind Großanlagen, die der Entwicklung und dem Training von KI-Modellen dienen, die ihrerseits Billionen von Parametern umfassen. Um das zu erreichen, sind in den Gigafactories über 100.000 fortschrittliche KI-Prozessoren geplant.
Die InvestAI Facility sieht vor, bis zu fünf dieser KI-Gigafactories in der EU zu schaffen. Die geplanten Projekte sollen ab 2028 die bestehenden KI-Strukturen ergänzen.
Bewerbungsphase und Förderung
Die Bewerbungsphase für die neue Förderlinie der KI-Gigafactories beginnt im vierten Quartal 2025. Eine formale Ausschreibung ist für Ende 2025 vorgesehen. Erwartet werden Bewerbungen aus rund 20 Mitgliedstaaten.
Die EU-Kommission plant, über fünf Zuschläge zu entscheiden. Das Investitionsvolumen pro Gigafactory wird auf rund sechs Milliarden Euro geschätzt. Die EU-Förderung soll etwa 30 Prozent dieser Kosten abdecken. Die Vergabe der Zuschläge soll regional über die EU verteilt werden.
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Deutschlands Position im Wettbewerb
Deutschland positioniert sich als Bewerber im Wettbewerb um die Gigafactories. Der deutsche Bundeskanzler Merz hat die Hoffnung geäußert, dass mindestens eines der fünf geplanten EU-Rechenzentren für KI in Deutschland entstehen wird. Bewerbungen aus mehreren Bundesländern liegen bereits vor. Zu den potenziellen Bewerbern gehören der Branchenverband „Silicon Saxony" und das bayerische Konsortium „Blue Swan" sowie Unternehmen wie Ionos, Schwarz Digits und Deutsche Telekom.
Deutschland ist bereits ein zentraler Standort in der europäischen KI-Offensive. Das Land verfügt über zwei der ersten sieben ausgewählten KI-Fabriken, das „JAIF" in Jülich und „Hammer HAI" in Stuttgart. Diese Projekte sind Teil des europäischen Supercomputing-Netzwerks EuroHPC. Obwohl Deutschland bei der Ankündigung von sechs weiteren KI-Fabriken im Oktober 2025 keine Zusage erhielt, bieten die bevorstehenden Ausschreibungen der Gigafactories die Möglichkeit, die Position in Europa auszubauen.
Als Herausforderungen für den Standort Deutschland gelten hohe Energiepreise, begrenzte Stromkapazitäten in Ballungsräumen und langwierige Genehmigungsverfahren. Vertreter der Branche fordern die Beschleunigung der Planungsverfahren, um Anschluss an internationale Investitionsdynamiken zu halten.
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