Dell Technologies hat ein Strategiepapier vorgestellt, das die Europäische Union dabei unterstützen soll, ihre ehrgeizige Vision eines „KI-Kontinents“ zu verwirklichen. In seinem „AI Continent Action Plan“ beschreibt Dell verschiedene Maßnahmen, mit denen Europa sich eine Position als wichtiger KI-Standort sichern kann.
Das Konzept von Dell Technologies basiert auf einem Drei-Säulen-Modell, das darauf abzielt, Europas Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu beschleunigen:
- Investieren in die Infrastruktur
- Innovationen durch Zusammenarbeit vorantreiben
- Eine zukunftsfähige Governance entwickeln
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1. Investieren: Infrastruktur als Fundament für KI-Innovation
Dell betont die Notwendigkeit, die KI-Recheninfrastruktur massiv auszubauen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und die digitale Souveränität Europas zu stärken. Insbesondere die rasche Verbreitung von generativer KI und maschinellen Lernmodellen erfordere erhebliche Fortschritte in der KI-Infrastruktur, im Hochleistungsrechnen (HPC) sowie bei der Effizienz von Rechenzentren und im Halbleiterdesign.
Der Einsatz von KI und datengestützter Entscheidungsfindung würden die Arbeitsweise von Regierungen und die Bereitstellung öffentlicher Dienste grundlegend verändern. Der europäische KI-Markt werde zwischen 2022 und 2027 voraussichtlich um durchschnittlich 33,7 % pro Jahr wachsen. Um diese Entwicklung zu unterstützen, sollte die EU ein EU-weites Ziel für den Ausbau der KI-Rechenkapazitäten festlegen und spezielle KI-Rechenzentren (sogenannte „KI-Wachstumszonen“) fördern, die bereits in Ländern wie Frankreich und Großbritannien erprobt werden. Zudem sollte die EU gemäß dem EU Cloud and AI Development Act die Kapazität ihrer Rechenzentren in den nächsten fünf bis sieben Jahren verdreifachen.
Neben der Rechenleistung ist die Energieversorgung eine kritische Komponente für nachhaltiges KI-Wachstum. Der schnelle Anstieg KI-gesteuerter Anwendungen führt zu einem schnellen Wachstum der benötigen Kapazitäten, die eine enorme Beanspruchung der Stromnetze mit sich bringen. Bis 2030 könnten Rechenzentren laut einer Studie von McKinsey etwa fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs ausmachen, wobei der Bedarf von derzeit rund 62 Terawattstunden (TWh) auf über 150 TWh ansteigen könnte.
Um dies zu bewältigen, sind proaktive Investitionen in die Modernisierung des Stromnetzes und zukunftsfähige Energielösungen unerlässlich. Dell empfiehlt, die Widerstandsfähigkeit der Netzee zu stärken, in Übertragungsinfrastruktur zu investieren und KI-gesteuerte Smart Grids zur Optimierung des Energieverbrauchs einzusetzen. Zudem sollten spezielle EU-Finanzierungsströme für nachhaltiges Rechnen geschaffen und die Entwicklung energieeffizienter Rechenzentren, einschließlich Flüssigkeitskühlung, priorisiert werden.
2. Innovieren: Förderung der KI-Führerschaft durch Kooperation
Dell sieht in der öffentlich-privaten Zusammenarbeit (Public Private Partnership) einen zentralen Hebel für Europas KI-Ambitionen. Ein Schwerpunkt liegt demnach auf der Förderung von Arbeitskräften im Bereich der KI. Der Fachkräftemangel in der EU stelle eine Barriere für technologische Innovation dar. Der Mangel an KI-Talenten bedrohe die Wettbewerbsfähigkeit der EU, insbesondere weil spezialisierte Fähigkeiten wie maschinelles Lernen, Data Science und Software-Engineering für die Entwicklung und Bereitstellung von KI-Technologien unerlässlich sind.
Aktuell fehlt es laut dem Papier vier von zehn Erwachsenen in Europa an grundlegenden digitalen Fähigkeiten. Die EU strebt an, bis 2030 mindestens 80 Prozent der Erwachsenen mit grundlegenden digitalen Fähigkeiten auszustatten und 20 Millionen IT-Spezialisten zu beschäftigen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte die EU den Ausbau eines europäischen Pools an KI-Spezialisten beschleunigen, Umschulungs- und Weiterbildungsprogramme fördern und KI-Lehrpläne in die Schulbildung integrieren.
Ein weiterer Hebel liegt laut Dell in der Effizienzförderung der Regierungen durch KI. Durch KI-gestützte Automatisierung könnten Verwaltungsprozesse optimiert, Bearbeitungszeiten verkürzt und die Entscheidungsfindung durch prädiktive Analysen verbessert werden.
Dell schlägt vor, die Einführung von KI-Technologien im öffentlichen Sektor zu erleichtern, indem Beschaffungsprozesse beschleunigt und regelmäßige Mittel für die Modernisierung der verwendeten Technologie bereitgestellt werden. Zudem sollte der Wissensaustausch zwischen den EU-Ländern gefördert werden, um die Effizienz bestehender IT-Systeme zu erhöhen und die digitale Kluft zu verringern. Die Entwicklung gemeinsamer Praktiken für den hochwertigen Datenaustausch, optimierte Nutzung von Cloud-Anbietern und die Unterstützung der Data Union Strategy der Kommission werden ebenfalls genannt.
3. Evolve: Agile KI-Politik und zukunftsorientierte Governance
Der dritte Pfeiler widmet sich der Entwicklung einer agilen KI-Governance. Dell Technologies betont, dass die KI-Politik im Einklang mit der technologischen Entwicklung sowie den Markt-, Industrie- und Investitionsbedürfnissen Europas stehen müsse. Regulierungen sollten flexibel, pragmatisch und ergebnisorientiert umgesetzt werden, um Innovationen nicht zu behindern. Die rasante Entwicklung der KI erfordere eine Politik, die sich an neue Anwendungsfälle wie generative KI und autonome Systeme anpassen könne, ohne Innovationen zu ersticken.
Dell schlägt vor, den EU AI Act zu straffen und sich bei der Umsetzung auf Systeme mit dem höchsten Risiko zu konzentrieren, wobei generische Hardware und Infrastrukturkomponenten stets als geringes Risiko eingestuft werden sollten. Internationale KI-Governance-Rahmenwerke sollten harmonisiert und offene KI-Ökosysteme, die auf Vertrauen und Transparenz basieren, sollten gefördert werden. Ein „Enterprise AI Advisory Ecosystem“ für Europa könnte zudem sicherstellen, dass relevante Stakeholder die Politik direkt mitgestalten.
Schließlich wird die Bedeutung einer Verbesserung der KI-Cybersicherheit betont. Weil KI-gesteuerte Cyberbedrohungen an Umfang und Komplexität zunehmen, seien KI-gestützte Sicherheits- und Resilienzlösungen zum Schutz kritischer Infrastrukturen und der nationalen Sicherheit unerlässlich.
KI könne den Schutz durch die Erkennung von Anomalien, die Vorhersage von Risiken und die Verbesserung der Reaktionszeiten erheblich verbessern.
Dell empfiehlt, Cybersicherheitsmaßnahmen in jede Phase des KI-Entwicklungszyklus zu integrieren, Zero-Trust-Sicherheitsstandards zu implementieren und einheitliche KI-Sicherheitsrahmen in den Mitgliedstaaten zu koordinieren. Die EU sollte außerdem autonome KI-Cybersicherheitslösungen für die Echtzeiterkennung und -reaktion von und auf Bedrohungen fördern, unterstützt durch regelmäßiges Engagement des Privatsektors.
Bewertung
Die EU hat mit ihrer InvestAI-Initiative bereits 50 Milliarden Euro an neuen EU-Mitteln zugesagt, ergänzt durch 150 Milliarden Euro von privaten Investoren im Rahmen der European AI Champions Initiative.
Viele der von Dell vorgeschlagenen Maßnahmen werden in der EU bereits diskutiert. Dazu gehören auch die Vermeidung von zu viel Bürokratie sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor.
Die Zukunft der EU als KI-Standort wird auch davon abhängen, ob es gelingen wird, diese erkannten Probleme gemeinsam zu lösen.
Und nicht zuletzt dürfte Dell selbst Interesse an der Umsetzung der vorgeschlagenen Punkte haben, denn das ist selbst ein wichtiger Anbieter für Server und Infrastruktur im Umfeld von Rechenzentren und KI.
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