Palantir, Anbieter von Sicherheitssoftware, und The Nuclear Company (TNC) wollen gemeinsam an einer Plattform arbeiten, die den Bau von Kernreaktoren vereinfachen. Die Partnerschaft zielt darauf ab, ein KI-gesteuertes Echtzeit-Softwaresystem namens NOS (Nuclear Operating System) zu entwickeln und einzusetzen, das speziell auf die Konstruktion von nuklearen Anlagen ausgerichtet ist.
TNC verfolgt das Ziel, bis Mitte der 2030er Jahre eine Flotte von Kraftwerken mit einer Leistung von 6 Gigawatt zu errichten. Dabei setzt das Unternehmen auf große Anlagen und grenzt sich damit von rivalisierenden Start-ups ab, die auf kleinere modulare Reaktoren (SMRs) setzen. Diese will zum Beispiel Google als Teil seines Energieportfolios für seine Rechenzentren einbeziehen.
TNC betrachtet vor allem Rechenzentren als potenzielle Abnehmer dieser Energie. Jonathan Webb, der Gründer und CEO von The Nuclear Company, betont, dass es die Mission seines Unternehmens sei, Kernkraftwerke so schnell, sicher und in einem solchen Umfang zu bauen, wie es Amerika einst bei seinen größten Infrastrukturprojekten getan hat. Er hob hervor, dass Kernenergie nicht nur eine Energiefrage, sondern eine nationale Sicherheitsnotwendigkeit sei, um die amerikanische Führungsrolle in diesem Bereich zu sichern und Verzögerungen zu beenden. Er ging allerdings nicht darauf ein, ob KI auch dabei helfen kann, die noch immer ungeklärte Frage der Endlagerung von Atommüll zu beantworten.
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Die neue Software NOS wird auf Palantirs Vorzeigeplattform Foundry aufbauen und ist darauf ausgelegt, ein lange bekanntes Problem in der Nuklearindustrie anzugehen: dass der Bau von Kernkraftwerken beinahe ausnahmslos Budget- und Zeitpläne überschreitet. Die Plattform soll Bauteams mit Echtzeitdaten versorgen, etwa zur Verfügbarkeit von Bauteilen und Materialien, Wetterberichte liefern, Materialengpässe sowie verloren gegangene Dokumente nachverfolgen und im Problemfall Backup-Optionen initiieren.
Um die Effizienz weiter zu steigern, werden große Sprachmodelle eingesetzt, die Zehntausende von Dokumenten überprüfen. Zusätzlich sollen KI-Agenten, die auf regulatorische Anforderungen trainiert sind, dazu verwendet werden, automatisch auf Baustellen erfasste Daten zu validieren. Darüber hinaus werden Sensoren auf den Baustellen installiert, die Daten in Echtzeit an ein digitales Zwillingsmodell der Anlage übermitteln.
Als Teil dieser Kooperation wird Palantir ein eigenes Ingenieurteam entsenden, das eng mit den Mitarbeitern von The Nuclear Company zusammenarbeiten wird. Für die Entwicklung der Plattform wird TNC in den nächsten fünf Jahren rund 100 Millionen US-Dollar an Palantir zahlen. Mike Gallagher, der Leiter der Verteidigungssparte bei Palantir, unterstrich die Bedeutung dieser Partnerschaft und führte aus, dass die Zukunft der Energiesicherheit und -souveränität maßgeblich davon abhängen werde, wie schnell fortschrittliche Technologien in großem Maßstab eingesetzt werden können.
Palantir ist bekannt für die Entwicklung von Technologien sowohl für das US-Militär als auch für private Unternehmen und unterhält Cloud-Partnerschaften mit Microsoft und Oracle. Auch in Deutschland kommt Software von Palantir zum Einsatz, beispielsweise bei der Landespolizei in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern. Dabei ist der Einsatz der Software in Deutschland umstritten, denn der Unternehmenssitz liegt in den USA. Zudem ist die Software nicht Open Source; der Programmcode ist also geheim. Daher ist unklar, wie die Daten verarbeitet werden und was mit ihnen geschieht.
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