Ökologischer Nutzen durch die Verlängerung der Nutzungsphase bei Servern
Eine Aufarbeitung der Studie von Prof. Dr. Matthias Finkbeiner, M.Sc. Andreas Link, Jessica Hoffmann (Technische Universität Berlin Department of Environmental Technology Chair of Sustainable Engineering) vom 04.06.2021
Einleitung
In einer zunehmend digitalisierten Welt ist die Effizienz und Nachhaltigkeit von IT-Infrastrukturen von entscheidender Bedeutung. Doch wo entstehen die größten Umweltauswirkungen eines Servers? Im Betrieb oder lange bevor er das erste Mal eingeschaltet wird? Um diese Frage zu beantworten und unserem CO2-Rechner eine wissenschaftlich fundierte Basis zu geben, stützen wir uns auf die umfassende Analyse „Ökologischer Nutzen durch die Verlängerung der Nutzungsphase bei Servern", durchgeführt vom Fachgebiet Sustainable Engineering der Technischen Universität Berlin.
Diese Seite bietet Ihnen einen detaillierten Einblick in die wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie und erklärt, wie diese direkt in unser Berechnungsmodell eingeflossen sind.
Kernerkenntnis 1: Die Herstellung dominiert den CO2-Fußabdruck
Die überraschendste und zugleich wichtigste Erkenntnis der Studie ist, dass der Großteil der CO2-Emissionen eines Servers – oft über 85% – bereits in der Herstellungsphase anfällt. Die energieintensive Gewinnung von Rohstoffen, die komplexe Fertigung von Halbleitern und die globalen Transportwege summieren sich zu einem enormen „ökologischen Rucksack", noch bevor der Server einen einzigen Watt Strom verbraucht hat.
Das bedeutet: Der größte Hebel zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks liegt in der Vermeidung von Neuproduktionen.
Die Berechnungsgrundlage: Ein Referenz-Server
Um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen, basiert die Studie auf einer detaillierten Ökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA) der Firma „thinkstep" für einen Dell R740 Server. Dieses Modell dient als repräsentativer „Durchschnitts-Server" für den KMU-Bereich.
Aus dieser Analyse leitet sich der zentrale Wert für unseren Rechner ab:
Herstellungs-Fußabdruck eines Servers: 4.283 kg CO2-Äquivalente.
Dieser Wert bildet die wissenschaftliche und transparente Grundlage für alle Berechnungen.
Fazit: Jedes Jahr zählt
Die Forschung der TU Berlin belegt eindrucksvoll: Die nachhaltigste IT-Hardware ist die, die bereits existiert. Durch die Verlängerung der Lebensdauer Ihrer Server, Speicher und Netzwerkgeräte können Sie einen direkten, messbaren und signifikanten Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sie schonen nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern vermeiden auch den größten Teil des CO2-Fußabdrucks, der mit neuer Hardware verbunden ist.