Microsoft hat einen der bisher größten Verträge über den Kauf von CO2-Entnahme-Gutschriften (Carbon Credits) abgeschlossen. Das Technologieunternehmen einigte sich mit der Firma Rubicon Carbon auf den Erwerb von Credits im Umfang von 18 Millionen Tonnen CO2. Diese stammen aus einem Portfolio von Projekten weltweit, die sich auf Aufforstung, Wiederaufforstung und Revegetation konzentrieren. Die einzelnen Entnahmevereinbarungen erstrecken sich über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren. Laut den beteiligten Unternehmen soll Microsofts Investition die Projekte direkt finanzieren und ihnen so ermöglichen, effektiver zu skalieren.
Die Unternehmen haben auch ein Bewertungsraster entwickelt, um die Qualität der Gutschriften sicherzustellen, wobei Rubicons wissenschaftliches Team die fortlaufende Qualitätssicherung und Überwachung mittels neuester Technologien zur Fernerkundung durchführt. Rubicon Carbon, gegründet 2022 mit Unterstützung des Klima-Invest-Unternehmens TPG Rise Climate, unterstützt neben Revegetationsprojekten auch weitere CO2-Entnahme-Technologien wie Direct Air Capture oder Biomasse mit CO2-Abscheidung.
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Das Jahr der CO2-Deals für Microsoft
Der Vertrag zwischen Microsoft und Rubicon Carbon ist nur der jüngste in einer Reihe von Deals, die Microsoft im laufenden Jahr abgeschlossen hat und die das Unternehmen zu einem bedeutenden Akteur auf dem Markt für CO2-Entnahme machen. Erst Anfang Mai unterzeichnete das Unternehmen einen Vertrag über den Kauf von drei Millionen Carbon Credits mit dem Forstwirtschaftsunternehmen EFM. Ein Carbon Credit entspricht der Entnahme von einer Tonne CO2.
Im Vormonat erwarb Microsoft 1,4 Millionen Carbon Credits aus einem groß angelegten Wiederaufforstungsprojekt in den amerikanischen Appalachen von Living Carbon. Zuvor hatte Microsoft drei weitere Vereinbarungen abgeschlossen: eine zum Kauf von 1,5 Millionen Tonnen CO2-Entnahme in Indien, einen 25-Jahres-Vertrag über sieben Millionen Credits mit Chestnut Carbon sowie einen weiteren 25-Jahres-Vertrag über 3,5 Millionen Credits mit dem brasilianischen Wiederaufforstungsunternehmen Re.green.
Wirksamkeit der CO2-Entnahme fraglich
Obwohl Microsoft sich als Vorreiter im Klimaschutz positioniert und das Ziel verfolgt, bis 2030 negative CO2-Emissionen zu erreichen, bleibt die Strategie der CO2-Entnahme durch Aufforstung nicht ohne Kritik. Umweltaktivisten und Experten äußern Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit solcher Maßnahmen. Auch die langfristige Wirkung von Wäldern als Kohlenstoffsenken wird hinterfragt. Zudem erscheint die Menge an CO2, die durch solche Projekte gebunden werden soll, im Vergleich zu Microsofts jährlichen Emissionen von etwa 16 Millionen Tonnen (Stand 2020) sehr gering.
Dieser Konflikt wird besonders deutlich im Hinblick auf die massive Expansion von Rechenzentren, die zur Deckung der wachsenden Nachfrage nach Cloud- und KI-Diensten notwendig ist. Aktuelle Zahlen zeigen, dass Microsofts CO2-Ausstoß zwischen 2020 und 2023 signifikant gestiegen ist, wobei die Emissionen um 29 bis 40 Prozent zunahmen. Parallel dazu stiegen auch der Strom- und Wasserverbrauch erheblich.
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