Um seine CO2-Bilanz zu verbessern, investiert Google in ein Unternehmen, das die Verwitterung und die chemische Reaktion von Gestein mit seiner Umgebung zum Entzug von CO2 aus der Atmosphäre nutzt.
Google hat ein Problem: Obwohl sich das Unternehmen verpflichtet hat, bis zum Jahr 2023 emissionsfrei zu sein, steigt der Ausstoß von CO2 weiter an – von 2022 auf 2023 um 13 Prozent.
ERW: Zermahlenes Gestein soll CO2 einfangen
Um die eigene CO2-Bilanz aufzubessern, soll ein neues Verfahren zur Anwendung kommen, das die Bezeichnung „Enhanced Rock Weathering“ (ERW) trägt. Übersetzt heißt das so viel wie „erweiterte Gesteinsverwitterung“. Dabei wird Silikatgestein zerkleinert und großflächig unter freiem Himmel verteilt. Das beschleunigt die chemische Reaktion des Gesteins mit Wasser und der umgebenden Luft. Studien zu Folge sollen per ERW jährlich zwischen sechs und 30 Millionen Tonnen an CO2 abgebaut werden können. Zum Vergleich: Google alleine hat im Jahr 2023 14,3 Millionen Tonnen an CO2 emittiert.
Um diese Technik anwenden zu können, hat Google jetzt eine langfristige Abnahmevereinbarung mit dem Startup Terradot geschlossen und eine Direktinvestition getätigt. Terradot setzt zum Entfernen von CO2 auf ERW. Als Teil der Vereinbarung erwirbt Google 200.000 Tonnen an Credits zur Entfernung von CO2, die in den frühen 2030er Jahren geliefert werden sollen. Das entspricht dem bisher größten Abkommen zum Entfernen von CO2.
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Terradot sicherte sich zuletzt Investitionen in Höhe von 58,2 Millionen US-Dollar. Zu den Investoren gehört auch der Microsoft Climate Innovation Fund. Zudem wurde eine Vereinbarung über das Entfernen von CO2 im Umfang von 90.000 Tonnen zwischen 2025 und 2029 mit Frontier geschlossen, einer Gemeinschaft verschiedener Unternehmen wie Alphabet, Meta, Shopify und weiteren, die mit dem Ziel gegründet wurde, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen.
Terradot möchte nach eigener Aussage beweisen, dass es möglich ist, natürliche, auf der Erde ablaufende Prozesse zu nutzen, um eine Lösung zum Entfernen von CO2 aus der Atmosphäre zu schaffen. Das Potential liege bei mehreren Milliarden Tonnen CO2 noch in diesem Jahrzehnt.
Das Startup wurde im Jahr 2022 an der Stanford University gegründet. Es führt verschiedene Pilotprojekte in Brasilien durch. Zu diesem Zweck arbeitet es mit der brasilianischen Agrarforschungseinrichtung EMBRAPA zusammen. Ziel ist es, ein ERW Framework zu schaffen, das über die Landesgrenzen hinaus skalierbar ist. Bisher hat Terradot bereits mehr als 48.000 Tonnen Felsgestein auf über 1.800 Hektar Agrarfläche verteilt.
Google wiederum hat in diesem Jahr bereits verschiedene Investitionen in Unternehmen getätigt, die sich um das Entfernen von CO2 aus der Atmosphäre kümmern. Dazu gehört eine Summe von 10 Millionen US-Dollar, die Google in das Unternehmen „Holocene“ investiert hat. Google erwarb dafür Credits in Höhe von 100.000 Tonnen an CO2-Reduktion, die Anfang der 2030er Jahre geliefert werden sollen.
Seit Mai dieses Jahres ist Google außerdem Mitglied der Symbiosis Coalition, zu der auch Meta, Microsoft und Salesforce gehören. Die Unternehmen verpflichten sich zu einer Abnahme von Credits in Höhe von bis zu 20 Millionen Tonnen CO2 bis zum Jahr 2030.
Was bringt ERW wirklich?
Mehrere Aspekte an diesem Vorhaben erscheinen problematisch: Da wären zunächst einmal die noch vergleichsweise geringen Mengen an CO2, die per ERW umgewandelt werden sollen. Diese würden nicht einmal ausreichen, um die aktuellen CO2-Emissionen eines Unternehmens wie Google auszugleichen. Dabei steigen Googles Emissionen aus jetziger Sicht weiter an.
Zweitens darf nicht vergessen werden, dass die Zerkleinerung von Felsgestein und das Ausbringen des Materials auf die Felder ebenfalls Energie benötigt, die irgendwie produziert werden muss. So werden vermutlich schwere Lkw oder landwirtschaftliche Maschinen dazu genutzt. Ob dies in die Bilanz des Verfahrens eingerechnet ist, bleibt unklar.
So entsteht zumindest auf den ersten Blick wieder einmal das Gefühl, dass es sich bei den genannten Bemühungen vor allem um Greenwashing handeln könnte, mit dem sich die Unternehmen einen ökologischen Anstrich verschaffen wollen.
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